Biotopkartierung

Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Umweltamt Frankfurt

40 Jahre Biotopkartierung

Eine Erfolgsgeschichte für Natur und Stadt


Frankfurt feiert ein bedeutendes Jubiläum: Seit 40 Jahren dokumentiert die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung für das Umweltamt die Vielfalt der Stadtnatur. Senckenberg und das Umweltamt blicken auf eine erfolgreiche Kooperation zurück – und schauen gemeinsam in die Zukunft.

Bereits 1985 entschied die Stadtverordnetenversammlung, Frankfurts Natur systematisch zu erfassen. Damit gehörte die Mainmetropole zu den Vorreitern der Biotopkartierung in Deutschland. Im Jahr 1990 wurde der erste Durchgang der Biotopkartierung des Stadtgebiets abgeschlossen. Seitdem wird alle sechs bis sieben Jahre eine Bestandsaufnahme der Arten und Lebensräume in Frankfurt durchgeführt, auch um langfristige Veränderungen der Flora und Fauna zu erkennen und gezielt darauf zu reagieren. Seit 2023 wird zusätzlich erforscht, wie sich insbesondere der Klimawandel, aber auch andere Faktoren wie Nutzungsänderungen und die Zerschneidung von Lebensräumen auf die Stadtnatur und die biologische Vielfalt auswirken.

„Frankfurt wächst – und mit der Stadt wandeln sich auch ihre Ökosysteme. Die Biotopkartierung ermöglicht es, diese Veränderungen präzise zu erfassen und rechtzeitig Maßnahmen zum Schutz der Natur zu ergreifen“, erklärt Klima- und Umweltdezernentin Tina Zapf-Rodríguez. Künftig sollen dafür sowohl die Bestände heimischer als auch nichtheimischer Tier- und Pflanzenarten über längere Zeiträume hinweg beobachtet werden. „Dabei geht es auch um den Erhalt seltener Arten. Unser übergeordnetes Ziel ist es, die biologische Vielfalt zu bewahren und die positiven Auswirkungen intakter Ökosysteme auf das Stadtklima und die Lebensqualität der Menschen zu fördern.“

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass sich die Natur in Städten ständig verändert und anpasst. Diese Dynamik zu verstehen, ist entscheidend, um angemessen darauf reagieren zu können“, betont Prof. Dr. Klement Tockner, Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. „Nur durch den Schutz intakter Ökosysteme können wir sicherstellen, dass essenzielle Ressourcen wie saubere Luft, Wasser und fruchtbare Böden auch künftig verfügbar bleiben.“

Zum 40-jährigen Bestehen der Biotopkartierung laden das Umweltamt und die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung alle Interessierten ein, die Biodiversität Frankfurts mit Expert*innen aus dem Projekt hautnah zu erleben. Von April bis September 2025 finden fünf kostenfreie Exkursionen statt, bei denen besondere Lebensräume in Frankfurt vorgestellt werden:

• Frühjahrsexkursion in den Biegwald (Sonntag, 6. April, 10–12.30 Uhr)
• „Batschnass bis staubtrocken“: Quellen und Trockenrasen am Berger Nordhang (Sonntag, 27. April, 14–17.30 Uhr)
• Exkursion in die Schwanheimer Düne (Sonntag, 18. Mai, 14–16.30 Uhr)
• Biotopvielfalt am Monte Scherbelino: 40 Jahre Biotopkartierung und 100 Jahre Deponiestandort (Sonntag, 25. Mai, 11–14 Uhr)
• Exkursion am Berger Südhang (Samstag, 6. September, 11–13 Uhr)

Eine Anmeldung zu den Exkursionen ist erforderlich.