Dreidimensionale Visualisierungen erlauben eine direkte Beschäftigung mit Sammlungsobjekten im Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz. © mbox

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Senckenberg – Backstage

Neue interaktive Dauerausstellung zu Forschung und Sammlung im Naturkundemuseum


„Senckenberg Backstage – Sammeln, Bewahren, Forschen“, lautet der Titel der neuen interaktiven Dauerausstellung im Görlitzer Naturkundemuseum. Beispielhafte Objekte und zahlreiche Kurzfilme informieren die Besucher*innen über die umfangreichen Sammlungen und die Forschenden am Museum und geben so Einblicke in die Museumsbereiche, die der Öffentlichkeit in der Regel nicht zugänglich sind, denn die Ausstellungen sind nur die Spitze des Eisbergs.

Ein raumfüllendes Regal mit interaktiven Touchscreens erstreckt sich dort, wo bis vor kurzem noch afrikanische Tiere der Savanne die Ausstellungen bevölkerten. Doch Zebra, Löwen und rund einhundert andere historische Präparate befinden sich nun im Ruhestand im Depot. „Es war an der Zeit diese rund 40 Jahre Ausstellung abzulösen und unseren Besucher*innen neue zeitgemäße Erlebnisse anzubieten“, sagt Museumsdirektor Prof. Dr. Willi Xylander. Er ist froh, die Ausstellung über das Drittmittelprojekt museum4punkt0, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, umsetzen zu können.  Dazu dienen große Flachbildschirme, auf denen die Besucher*innen sich über das verborgene Museum informieren können. „Wir lassen unsere Gäste auf diese Weise an unseren drei wichtigsten Aufgaben teilhaben: Warum und wie wir Tiere, Pflanzen und Gesteine sammeln, wie wir sie für die Zukunft bewahren und welche Forschung wir an und mit den Objekten betreiben“, beschreibt Xylander und ergänzt: „So wird deutlich, dass wir eine innovative und weltweit aktive Forschungseinrichtung sind.“

Über die Touchscreens können Besucher*innen aus einer Vielfalt an Medieninhalten auswählen, in denen sie nachvollziehen können, wie Exponate gesammelt, präpariert und archiviert werden. Zudem stehen die Forschenden, die hier im Senckenberg Museum Görlitz tätig sind, im Mittelpunkt: Mykologinnen erforschen welche Pilzarten Obstbäume befallen, Säugetierkundler analysieren die Nahrungsökologie von Wölfen und Bodenzoolog*innen verfolgen die Entwicklung der Bodentierwelt in Tagebaufolgelandschaften. In kleinen Interviews stellen sie sich und ihr Forschungsgebiet vor.

In über 80 digitalen sowie analogen Formaten schauen die Nutzer*innen den Forschenden zum Beispiel beim Präparieren eines Bibers oder dem Sammeln von Regenwürmern über die Schulter. Wie kommen Pferdeschädel aus der Mongolei in die Sammlung?

Welche Fragen führen unsere Bodenzoologen auf Exkursion in die Antarktis?

Warum sind 200 Jahre alte Belege in der Pflanzensammlung auch heute noch ganz besonders wertvoll und interessant? Diese und viele andere Fragen werden in 13 Interviews von Senckenberg-Forschern beantwortet, indem der Fokus auf einige der ca. 6,5 Millionen Sammlungsobjekte gerichtet wird, die sonst den Besuchern verborgen bleiben.

Auch analog hat die Ausstellung Schätze zu bieten: Pilzkulturen in Petrischalen, die in allen Formen und Farben daherkommen, eine Schublade mit präparierten Eichhörnchen, und echte Herbarbelege aus botanischen Sammlungen werden im Regal zu bestaunen sein. Museumsmitarbeiter stellen stets neue Inhalte bereit, welche dann für die Besucher direkt verfügbar sind. So bleibt Bewegung in der Ausstellung, und es lohnt sich ein mehrmaliger Besuch umso mehr. „Senckenberg Backstage“ ist für alle Besucher ab 14 Jahren geeignet, die schon immer einen Blick in die verschlossenen Räume des Museums werfen wollten.

Einen ersten Eindruck erhalten Sie hier: https://www.m-box.de/senckenberg-backstage/

Senckenberg Backstage wird am 15. Juli 2022 um 18:00 Uhr eröffnet. Die Veranstaltung ist öffentlich und die Teilnahme kostenlos.

„Senckenberg Backstage – Sammeln, Bewahren, Forschen“ ist im Rahmen des Projekts „museum4punkt0 – Digitale Strategien für das Museum der Zukunft“ im Teilprojekt M5 „Forschung in Museen erklären, verstehen, mitmachen“ mit Förderung durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien entstanden. Die technische Umsetzung erfolgte mit der Berliner Firma m box bewegtbild GmbH.