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Grundwassertiere mit Holographie zum Leben erwecken
An einem Freitagvormittag werden im Seminarraum des Senckenberg Museums die Jalousien geschlossen. In der Dunkelheit des Raumes sind feine Lichtpunkte zu erkennen, die sich zu vielgestaltigen Mustern arrangieren: Mal tanzende Figuren, mal eine mathematische Funktion als sich bewegende Kurve – der VOXON VX1 erweckt sehr verschiedene holographische Darstellungen zum Leben. Thorsten Roller, ein Berliner Außendienstmitarbeiter der Firma VOXON PHOTONICS mit Sitz in Bedford Park, South Australia ist mit seinem Kollegen Sascha Osinski nach Görlitz gereist, um dem museum4punkt0-Team und den Beteiligten der Wanderausstellung „Grundwasser lebt!“ das Modell VOXON VX1 zu präsentieren.
Welches Ziel wird verfolgt?
Das Görlitzer museum4punkt0-Projektteam ist wieder auf der Suche nach neuen, digitalen Technologien um Museums- und Forschungsinhalte immersiv und innovativ zu vermitteln. Dabei steht es im engen Austausch mit dem Ausstellungsteam „Grundwasser lebt!“, denn dieses sucht nach einer geeigneten Darstellungsmethode für im Grundwasser vorkommende Organismen: Wie können die mikroskopisch kleinen Tiere zum Leben erweckt und anders als haptische Modelle auch in Bewegung gezeigt werden? Welche innovative Ausstellungstechnik eignet sich, um den Besucher*innen ein realitätsnahes Erlebnis im Museum zu ermöglichen? Schnell kam man auf die Idee, Grundwassertiere als 3D-Modell darzustellen, z. B. in einer holographischen Darstellung. Im Zuge der Recherchen wurde das Team auf das australische Start-Up mit ihrer neuen Hologramm-Technologie aufmerksam.
Wie funktioniert der VOXON VX1?
Technisch wird die holographische Darstellung durch die Projektion auf eine sich schnell auf und ab bewegende Platte erzeugt – auch von sich bewegenden, dreidimensionalen Objekten. Die Platte des 18 x 18 x 8 cm großen Geräts ist durch eine Glaskuppel geschützt, sodass den Besucher*innen keine Verletzungen entstehen und das Gerät nicht beschädigt werden kann. Die schnelle Bewegung der Platte setzt den Untergrund in Schwingung, wodurch deutlich hörbare Vibrationen erzeugt werden und daher ein fester Untergrund zur Geräuschminimierung sehr empfehlenswert ist.
Das Modell VX1 ist das einzige Modell dieses Typs in Europa, erzählt Thorsten. Als er vor ein paar Jahren ein Praktikum bei VOXON in Australien absolvierte, wollte er dem Unternehmen noch weiter von Nutzen sein und die Technologie, von der er so begeistert ist, anderen zeigen. Dies ist seine erste Präsentation für den Einsatz des Gerätes im Museum. Seine spürbare Anspannung ist seiner Kompetenz jedoch nicht abträglich und er steht fachkundig Rede und Antwort. Die Mitarbeiter*innen des Museums sind begeistert von den Möglichkeiten, die der Einsatz eines solchen Gerätes bietet und diskutieren über eine nutzerfreundliche Steuerung. Währenddessen kommt einer der Bioinformatiker hinzu, um zu erörtern inwiefern Forschungsergebnisse auf diese Weise darstellbar sind.
Weiteres Modell in der Entwicklungsphase
Um den Anforderungen im Museum gerecht zu werden, berichtet Thorsten Roller von einem anderen Modell, das sich aktuell in der Entwicklung befindet und noch nicht für Präsentationen verfügbar ist. Der Vorteil: Bei diesem Modell soll die Projektion durch eine sich drehende Platte realisiert werden, welche robuster ist und theoretisch nur beim Aufbau einmal zentriert werden muss. Damit wären die Anforderungen an ein museales Ausstellungsmedium erfüllt: die Reduzierung der Geräuschentwicklung, die Erhöhung der Haltbarkeit und der Einsatz in wandernden Ausstellungen.
Nach diesem spannenden Vormittag berät sich das museum4punkt0-Team mit dem Grundwasser-Ausstellungsteam, tauscht die gesammelten Eindrücke aus und wägt die mögliche Umsetzung der Vermittlungsziele – auch im Hinblick auf weitere potentielle Technologien – ab. Bleibt gespannt, wofür sich das Team entscheidet, um das Leben im Grundwasser den Besucher*innen immersiv zu vermitteln!