PM_Women in Herpetology

Ein Frauenleben für die Schildkrötenforschung

Senckenberg-Wissenschaftlerin Melita Vamberger wird im Buch „Women in Herpetology“ porträtiert


Die Schildkröten-Forscherin Dr. Melita Vamberger von den Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden wird im neu erschienenen Buch „Women in Herpetology“ vorgestellt. Der Band für junge Erwachsene versammelt persönliche Porträts von 50 Frauen aus 50 Ländern und Regionen, die ihr Leben der Erforschung von Amphibien und Reptilien gewidmet haben. Der gesamte Erlös des Buchprojekts fließt in ein Stipendium, das Studierenden aus unterrepräsentierten Regionen die Teilnahme an internationalen herpetologischen Konferenzen ermöglichen soll.

Das jetzt erschienene Buch ist aus dem Projekt „Global Women in Herpetology“ entstanden, das von den Herpetologinnen Dr. Sinlan Poo aus Taiwan, Dr. Itzue Caviedes-Solis aus Mexiko und Dr. Umilaela Arifin aus Indonesien gegründet wurde. In 50 Porträts erzählt es die persönlichen Geschichten von Amphibien- und Reptilienforscherinnen, die auf der ganzen Welt in unterschiedlichen Bereichen wie Natur- und Artenschutz, Ökotoxikologie oder Bildung tätig sind. Die Schildkröten-Expertin Dr. Melita Vamberger von den Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden forscht im Bereich der Naturschutzgenetik und Ökologie der gepanzerten Tiere und ist als Repräsentantin ihres Heimatlandes Slowenien vertreten. In ihrem Beitrag zeichnet sie ihren persönlichen Weg von der schildkrötenbegeisterten Schülerin zur international tätigen Wissenschaftlerin nach.

Inzwischen forscht Vamberger seit vielen Jahren in Subsahara-Afrika – einem Gebiet, das von einer großen Anzahl verschiedener Schildkrötenarten bewohnt wird. Dort untersucht sie die genomischen Grundlagen für evolutionäre Anpassungsprozesse von Süßwasserschildkröten, die in der Wüste überleben können. „Ein Teil meiner derzeitigen Forschung konzentriert sich auch auf invasive Arten und deren Einfluss auf Ökosysteme – eine der Hauptursachen für den Verlust der biologischen Vielfalt in den letzten hundert Jahren“, berichtet Vamberger. „Bei meiner wissenschaftlichen Arbeit kombiniere ich ein breites Spektrum von Methoden: von der Laborexpertise in Populationsgenomik bis hin zu ökologischen Feldmethoden.“

Die Herausgeberinnen möchten mit ihrem Buch künftige Generationen von Frauen in der Herpetologie ermutigen und inspirieren. Ganz praktisch ist das erste Ziel, Stipendien an Studierende zu vergeben und ihnen die Teilnahme am Weltkongress für Herpetologie im Jahr 2024 zu ermöglichen. Auch Vamberger möchte mit ihrem Beitrag andere ermutigen: „Ich hoffe, dass ich mit meiner Geschichte wenigstens einen jungen Menschen dazu bewegen kann, diesen Weg einzuschlagen, auch wenn er nicht der einfachste ist“, so die Forscherin. „Das Abenteuer ist es wert! Gemeinsam können wir zum Wissen über den Wandel und den Verlust der biologischen Vielfalt beitragen und versuchen, den Klimawandel und den Biodiversitätsverlust, dem unser Planet ausgesetzt ist, zu stoppen oder zumindest zu verlangsamen.“

Publikation: Women in Herpetology – 50 Stories from Around the World, hrsg. v. Umilaela Arifin, Itzue Caviedes u. Solis Sinlan Poo, 335 S., in engl. Sprache. Bestellbar unter: www.womeninherpetology.com

Pressematerial

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Das neu erschienene Buch „Women in Herpetology“ stellt 50 Frauen aus 50 Ländern und Regionen vor, die ihr Leben der Erforschung von Amphibien und Reptilien gewidmet haben. Foto: www.womeninherpetology.com

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Eine der porträtierten Wissenschaftlerinnen ist die Schildkröten-Forscherin Dr. Melita Vamberger von den Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden. Foto: privat