Heute schon geforscht? Mit Citizen Science gemeinsam Wissen schaffen

Neue digitale Senckenberg-Vortragsreihe beginnt mit dem Auftaktvortrags „Transformation gemeinsam gestalten: Was kann Bürgerforschung dazu beitragen“ am 27. April


Schon seit der Gründung der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung vor über 200 Jahren ist die Bürger*innenforschung, heute „Citizen Science“, eine tragende Säule ihrer Forschung. Citizen Scientists leisten weltweit einen zunehmend wichtigen Beitrag zur Dokumentation und Erforschung globaler Herausforderungen, wie den Klimawandel oder den Biodiversitätsverlust. Die neue Senckenberg-Vortragsreihe „Heute schon geforscht? Mit Citizen Science gemeinsam Wissen schaffen“ stellt an sechs Abenden anhand verschiedener Projekte und Beteiligungsmöglichkeiten die Bandbreite und das große Potenzial der Bürger*innenforschung vor.

Gemeinsam Forschen – das ist das Ziel von Citizen Science. Nicht nur bei Senckenberg ist die Mitwirkung engagierter Bürger*innen eine wichtige Säule der Wissenschaft: Rund um den Globus werden von Citizen Scientists beispielsweise Daten gesammelt, die Wissenschaftler*innen selbst gar nicht in der Fülle erheben könnten. Das eigene Wissen und die Perspektiven der Beteiligten runden die Zusammenarbeit ab. Früher wie heute verbindet die Neugier auf die Welt und das Interesse, sie gemeinsam zu erforschen und zu schützen. Bürgerwissenschaftler*innen sind großartige Multiplikator*innen: Citizen Science ist daher ein wichtiges Element für einen wirksamen Transfer von Forschungsthemen und -ergebnissen in die Gesellschaft. Ob beim Beobachten von Insekten, Dokumentieren von Landschaftsveränderungen oder Digitalisieren von Sammlungseinträgen – jede*r kann die Forschung unterstützen. Da Projekte auch oft eine Praxiskomponente haben, werden auch immer häufiger spürbare Veränderungen angestoßen. Fest steht zudem, dass die aktive Beteiligung am Forschungsprozess äußerst befriedigend sein kann, die eigene Neugier zu stillen hilft und sogar glücklich macht! Zudem verstärkt das gemeinsame Forschen das Bewusstsein die großen Herausforderungen unserer Zeit im Miteinander zu bewältigen. Durch konkrete Zusammenarbeit von Wissenschaft, Gesellschaft und Politik können so evidenzbasierte Lösungen für die großen Herausforderungen unserer Gesellschaft gefunden werden.

Die Vortragsreihe rückt die Bürger*innenforschung in den Fokus und stellt anhand verschiedener Projekte und Beteiligungsmöglichkeiten ihre Bandbreite und ihr großes Potenzial vor

Auftaktvortrag: Transformation gemeinsam gestalten: Was kann Bürgerforschung dazu beitragen

Referentinnen: Prof. Dr. Aletta Bonn (UFZ/FSU/iDiv), Dr. Thora Herrmann (UFZ/iDiv), Julia von Gönner (UFZ/FSU/iDiv), Dr. Birte Peters (UFZ/iDiv), Josefine Kirchner (UFZ/FSU/iDiv).

Datum: Mittwoch, 27. April, 19:15 Uhr

Anhand konkreter Beispiele gibt der Vortrag einen Einblick in die Vielfalt von Citizen Science-Projekten in Deutschland und stellt die Citizen Science-Strategie 2030 für Deutschland vor. Diese setzt sich mit den größten Herausforderungen und Potenzialen von Citizen Science in den nächsten zehn Jahren auseinander. Die Handlungsempfehlungen zeigen, wie Bürger*innenforschung in Deutschland weiterentwickelt und dauerhaft in Wissenschaft, Gesellschaft und Politik verankert werden kann. Die Strategie wurde in einem zweijährigen bottom-up-Prozess mit 219 Akteur*innen aus 136 Organisationen, Vereinen, Museen und Forschungsinstitutionen erarbeitet. Das vortragende Team gehört der Arbeitsgruppe „Ökosystemleistungen“ von Prof. Dr. Aletta Bonn (Friedrich-Schiller-Universität Jena, FSU) am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung-UFZ und am Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) an. Aletta Bonn leitet zudem das Programm „BürGer schaffen Wissen“ (GEWISS) und den Weißbuch-Prozess zur Citizen-Science-Strategie 2030 für Deutschland, die am 29. April 2022 öffentlich vorgestellt wird. Ihre Arbeitsgruppe führt eine Vielzahl von Citizen-Science-Projekten durch, u.a. VielFalterGarten, MikroSafari, Insektenmobil, Pflanze KlimaKultur! und sMon.

Aufgrund der weiterhin hohen Corona-Inzidenzen finden die Vorträge bis auf Weiteres rein virtuell statt. Sie können per Livestream unter www.senckenberg.de/live (ohne Kommentarmöglichkeit) oder über den Kanal www.youtube.com/SenckenbergWorld (mit Kommentar-möglichkeit über die Chatfunktion) mitverfolgt werden. Wer virtuell mit den Referent*innen diskutieren möchte, meldet sich über den Anmeldelink im Senckenberg-Veranstaltungskalender an und erhält dann die Zugangsdaten für die Zoom-Veranstaltung.

Anmeldung und Informationen zu den Vorträgen, Referent*innen und Themen unter: www.senckenberg.de/heuteschongeforscht

Pressematerial

Citizen Science: Jede*r kann die Forschung unterstützen und so neues Wissen schaffen. Foto: Senckenberg