Senckenberg-Vortragsreihe: Zu dicke Luft? Aerosolgehalt der Atmosphäre und seine Bedeutung für Gesundheit und Klima
Vortrag am 8. Februar 2023
Aerosole sind kleine und kleinste Partikel in der Luft, die zum Beispiel bei Verbrennungsprozessen in großen Mengen in die Atmosphäre gelangen. Sie können beträchtliche gesundheitliche Folgen für uns Menschen haben. Gleichzeitig wirken Aerosolpartikel als Kondensationskeime und beeinflussen so das Klimasystem und das Wetter der Erde beispielsweise bei der Wolkenbildung oder dem Wasserkreislauf. Der nächste Vortrag der Senckenberg-Vortragsreihe „Planetare Grenzen – Die Welt ist nicht genug“ nimmt dieses komplexe Thema unter die Lupe.
Seit der vorindustriellen Zeit hat sich die Aerosolkonzentration im globalen Durchschnitt bereits verdoppelt. Es ist jedoch noch nicht abschließend erforscht, ob diese planetare Grenze global schon überschritten ist. Sie wurde vor allem aufgrund des Einflusses der Partikel auf das Klimasystem der Erde als eine der für das Leben auf der Erde kritischen Grenzen vorgeschlagen – viele der negativen Auswirkungen, wie die gesundheitsgefährdende Luftverschmutzung, machen sich aber überwiegend regional bemerkbar. Im zweiten Vortrag der Senckenberg-Reihe „Planetare Grenzen – Die Welt ist nicht genug“ werden die unterschiedlichen Effekte von Aerosolpartikeln auf Menschen und Umwelt vorgestellt und in das Gesamtbild der globalen Veränderungen eingeordnet.
Der Atmosphärenchemiker Prof. Dr. Alexander Vogel leitet die AG Atmosphärische Umweltanalytik am Institut für Atmosphäre und Umwelt der Goethe-Universität Frankfurt und erforscht Quellen, chemische Zusammensetzung und Auswirkungen atmosphärischer Aerosolpartikel.
Vortrag: Zu dicke Luft? Aerosolgehalt der Atmosphäre und seine Bedeutung für Gesundheit und Klima
Referent: Vortrag von Prof. Dr. Alexander Vogel (Goethe-Universität Frankfurt)
Datum: Mittwoch, 8. Februar, 19:30 Uhr
Ort: Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum, Arthur von Weinberg-Haus, Grüner Hörsaal, Robert-Mayer-Str. 2, 60325 Frankfurt
Vortragsreihe „Planetare Grenzen – Die Welt ist nicht genug“
Bereits 2009 veröffentlichte eine internationale Forschungsgruppe rund um den schwedischen Resilienzforscher Johan Rockström das Konzept der Planetaren Grenzen. Dieses beschreibt die neun globalen Prozesse, die die die ökologische Überlebensfähigkeit des Menschen auf unserem Planeten bestimmen. Diese Grenzen definieren einen „sicheren Handlungsraum“ für die menschliche Zivilisation auf der Erde. Dafür dürfen bestimmte Schwellenwerte nicht überschritten, denn bei mehreren Prozessen gibt es Kippelemente im Erdsystem, bei denen ein Überschreiten abrupte und unumkehrbare Veränderungen hervorrufen würde. Doch bereits jetzt sind mehrere dieser Grenzen überschritten: Klimawandel, Landnutzungswandel, Unversehrtheit der Biosphäre und biogeochemische Kreisläufe (Phosphor, Stickstoff). Seit 2022 gehören auch neuartige Stoffe (Plastik und andere vom Menschen hergestellte Chemikalien) und Wasser dazu.
Die Vortragsreihe beleuchtet an neun Abenden die neun Grenzen und deren Zustand und zeigt Lösungsansätze auf, wie eine globale Transformation noch innerhalb der planetaren Grenzen gelingen kann.
Die Vorträge dieser Reihe finden in Präsenz statt. Sie können zudem per Livestream (mit Kommentarmöglichkeit über die Chatfunktion) mitverfolgt werden.
Alle Informationen zu den Vorträgen, Referent*innen und Themen.