Moosskorpion und Hornmilbe sind nur einige der skurrilen Bodenbewohner, auf die die Expeditionsteilnehmer treffen. © Ekkehart Mättig

Virtual Reality in den Sommerferien

Mit Senckenberg Görlitz in den Boden abtauchen


. Ein spektakuläres Exkursionserlebnis bietet das Senckenberg Museum seinen Besuchern in den Sommerferien. Die Virtual-Reality-Animation „Abenteuer Bodenleben“ schrumpft die Nutzer scheinbar auf die Größe einer Mauerassel und nimmt sie mit auf eine Expedition durch den Boden und die Laubstreu.

Görlitz. Ein spektakuläres Exkursionserlebnis bietet das Senckenberg Museum seinen Besuchern in den Sommerferien. Die Virtual-Reality-Animation „Abenteuer Bodenleben“ schrumpft die Nutzer scheinbar auf die Größe einer Mauerassel und nimmt sie mit auf eine Expedition durch den Boden und die Laubstreu. Dort können sie sich mittels eines Controllers durch das düstere unterirdische Labyrinth bewegen oder durch die sonnendurchflutete Laubstreu klettern. Sogar die Aussicht vom Hut eines Pilzes ist möglich. Dabei kreuzen zahlreiche Bodentiere ihren Weg, riesige Tausendfüßer, hundegroße Moosskorpione skurrile Springschwänze und gepanzerte Milben erzeugen ein garantiert neues Safarierlebnis. Mithilfe des Controllers können sogar einzelne Tiere „in die Hand genommen“ und von allen Seiten betrachtet werden – ein Streichelzoo der anderen Art. Als neuester Lebensraum kann nun auch der dünne Wasserfilm in den Bodenporen erkundet werden – in dem Rädertiere wie Aliens durch die Gegend flitzen.

Die einzigartige, wissenschaftlich exakte Bodenwelt wurde im Rahmen des Projekts „Museum4Punkt0“ durch die Kölner Firma hapto. programmiert und stellt einen Meilenstein in der Darstellung sonst nicht zugänglicher Lebensräume dar.

Der Besuch im Boden ist für Kinder ab acht Jahren geeignet und dauert pro Person zwischen 10 und 15 Minuten. Wer auf seinen Einsatz wartet kann das Geschehen über einen Monitor verfolgen und sich bereits auf das Abenteuer freuen. Eine Mitarbeiterin des Museums weist in die VR ein und erläutert, was die Besucher gerade sehen. Zum Betrachten der Animation erhält jeder Besucher eine Virtual-Reality-Brille, die nach jeder Verwendung desinfiziert wird.

Termine können telefonisch (03581 – 47 60 52 20) oder persönlich an der Museumskasse (Di-So. 10 – 17 Uhr) vereinbart werden. Die Nutzung ist im Museumseintritt enthalten.

Was gibt es noch zu erleben? Wer mehr über den Boden erfahren möchte, besucht die Sonderausstellung „Die dünne Haut der Erde – unsere Böden“. Durch die Ausstellung werden auch Ferienführungen angeboten. Ebenso durch die Ausstellung „Tiere und Pflanzen der Oberlausitz“.

Und ganz neu ist die Dauerausstellung „Senckenberg Backstage – Sammeln, Bewahren, Forschen“. In ihr informieren beispielhafte Objekte und zahlreiche Kurzfilme die Besucher*innen über die umfangreichen Sammlungen und die Forschenden am Museum und geben so Einblicke in die Museumsbereiche, die der Öffentlichkeit in der Regel nicht zugänglich sind. In über 80 digitalen sowie analogen Formaten schauen die Nutzer*innen den Forschenden zum Beispiel beim Präparieren eines Bibers oder dem Sammeln von Regenwürmern über die Schulter.

Warum sind 200 Jahre alte Belege in der Pflanzensammlung auch heute noch ganz besonders wertvoll und interessant? Diese und viele andere Fragen werden in 13 Interviews von Senckenberg-Forschern beantwortet, indem der Fokus auf einige der ca. 6,5 Millionen Sammlungsobjekte gerichtet wird, die sonst nur selten zu sehen sind.

Auch analog hat die Ausstellung Schätze zu bieten: Pilzkulturen in Petrischalen, die in allen Formen und Farben daherkommen, eine Schublade mit präparierten Eichhörnchen, und echte Herbarbelege aus botanischen Sammlungen werden im Regal zu bestaunen sein.

Hier geht es zum ganzen Ferienprogramm:
https://museumgoerlitz.senckenberg.de/de/kinder-und-ferienangebote/ferienprogramm/

Mehr erfahren über museum4punkt0: https://museumgoerlitz.senckenberg.de/de/museum-digital/

Einen Einblick in die Bodenwelt gibt es hier: https://vimeo.com/247731074