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Der Simulator im VRlab des Deutschen Museums in München lässt eine Fahrt über den Mond (fast) Wirklichkeit werden.

VI. Verbundtreffen in München – Zwischen Vermittlungskonzepten und Projektdokumentation

Nach Stationen in Berlin, Görlitz, Schleswig und Bremerhaven waren die Projektteams von museum4punkt0 Ende März diesmal bei unserem Projektpartner in München am Deutschen Museum zu Gast. In dem zweieinhalbtägigen Treffen ging es um Virtual Reality und die Frage, auf welchen Wegen wir unsere Ergebnisse später zur Verfügung stellen. Den Austausch nutzten wir zudem wieder dazu, die neuesten Arbeitsstände unserer digitalen Prototypen gegenseitig vorzustellen. Nach Monaten des Entwickelns und Testens fielen die Gesprächsthemen entsprechend handfest aus: Erfahrungen mit technischen Aspekten, etwa mit verschiedenen Arten der intuitiven Navigation in Apps, wurden dabei ebenso diskutiert, wie Sicherheits- und Hygienevorkehrungen bei VR-Installationen.

Darüber hinaus erhielten wir Gelegenheit, uns im Detail mit dem dortigen „VRlab“ vertraut zu machen. Seit August 2018 stehen dort den BesucherInnen des Deutschen Museums zwei Flächen für VR-Brillen und ein VR-Fahrsimulator zur Verfügung, z.B. für eine virtuelle Tour über den Mond, einen Blick in den Dampfkreislauf der Sulzer Dampfmaschine oder einen Gleitflug mit Otto Lilienthal. Das Versuchslabor dient dem Projektteam in München dazu, verschiedene Vermittlungskonzepte und Betreuungsszenarien im laufenden Betrieb auszuprobieren. So fungierten wir auch gleich als Versuchspersonen zu Fragen der Betreuung: Ausgestattet mit Beobachtungsbögen untersuchten wir, wie unsere KollegInnen während ihrer virtuellen Tour mit dem Personal interagieren. Virtual Reality-Brillen ermöglichen NutzerInnen ein Eintauchen in eine neue Umgebung, gleichzeitig schirmen sie den Blick von der realen Umwelt ab. Viele BesucherInnen erlernen zudem die Modi der Navigation in VR erstmals während der Nutzung. Aus diesem Grund vollführt die Betreuung einen Balanceakt: Sie muss NutzerInnen verständlich an das Medium heranführen ohne dabei das immersive Erlebnis zu oft durch Intervention zu stören.

Ergänzend zu unserem projektinternen Erfahrungsaustausch erhielten wir auch Impulse aus anderen Institutionen: So skizzierten unsere museum4punkt0-Volontärinnen das Stimmungsbild zum digitalen Wandel in Museen, das sie auf der diesjährigen Bundesvolontärstagung beobachten konnten. Die Bedeutung digitaler Kommunikation für Kulturinstitutionen unterstreichend, stellte Barbara Wolf den Maßnahmen-Mix und Online-Kanäle des Deutschen Historischen Museums vor. Dr. Ruth Rosenberger blickte auf die digitale Praxis und Dienste der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Mit dem Vortrag von Dr. Lorenz Kampschulte zu den Komponenten der umfassenden Besucherforschung am Deutschen Museum schloss sich schließlich thematisch wieder der Kreis zu unserer Testsession im VRlab.

Wie katalogisiert man eigentlich Virtual Reality?

In museum4punkt0 entstehen zahlreiche unterschiedliche Ergebnistypen: Apps, Web- und VR-Anwendungen sowie im Projekt gefertigte Digitalisate und 3D-Modelle auf der einen Seite und Studien, Erfahrungsberichte, Leitfäden und Toolkits auf der anderen. All diese Ergebnisse wollen wir für andere Institutionen möglichst direkt im Web bündeln und in gut etablierten Repositorien hinterlegt auch langfristig zugänglich machen. Dabei stellten sich für uns in den vergangenen Monaten zahlreiche Fragen: Wie zeichnen wir diese heterogenen Ergebnistypen sinnvoll aus, um einen zentralen Zugang zu ermöglichen? Wie granular müssen die bereitgestellten Informationen und technischen Nachweise sein, um für Externe nutzbar zu werden?
In einem mehrstündigen World Café adressierten wir bisher erarbeitete Lösungsansätze für diese Fragen und verfeinerten anhand von Fallbeispielen unser Dokumentationskonzept. So entwickelt das Team der zentralen wissenschaftlichen Projektsteuerung beispielsweise einen Katalog aller im Projekt erprobten Vermittlungskonzepte und der zugehörigen digitalen Anwendungen. Als zentrales Recherchetool dient er explizit nicht der bloßen Aggregation von projektrelevanten Objekten. Stattdessen verstehen wir ihn als Nachweis der entwickelten Prototypen und der Erkenntnisse aus dem Entwicklungsprozess: Um das Wissen rund um die Konzeption und Umsetzung dieser Angebote ebenfalls strukturiert zugänglich zu machen, soll der Katalog auch die eingesetzten Methoden und technischen Hilfsmittel für Außenstehende verständlich dokumentieren.

Ziel ist es, anderen Museen Anregungen und Erfahrungswerte für ihre eigenen digitalen Vorhaben zur Verfügung zu stellen. Welche Aspekte müssen detailliert in einem solchen Katalog adressiert werden? Welche Phasen des Entwicklungsprozesses sind in einem anderen Publikationsformat besser aufgehoben? Im World Café legten wir mit Fragen zum Katalog und weiteren Formaten der Dokumentation unseren bisherigen Ansatz auf den Prüfstein. (Hierzu demnächst an dieser Stelle mehr).

Den vollständigen Blogbeitrag finden Sie hier:

https://www.museum4punkt0.de/blogpost/zwischen-vermittlungskonzepten-und-projektdokumentation/

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Mehrere deutschlandweite Kulturinstitutionen haben sich zu einem Verbund zusammengeschlossen, um gemeinsam digitale Strategien für das Museum 4.0 zu entwickeln.
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